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Ribnitz-Damgarten: Nicht auf Fake News hereinfallen

Vor dem Hintergrund der Ereignisse an einem Gymnasium in Ribnitz-Damgarten, bei dem sich der Schulleiter völlig korrekt verhalten hat, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) einen anderen Umgang mit diesen Fällen in der Öffentlichkeit. Der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski sagt: "Hier haben Institutionen auf mehreren Ebenen versagt. Wir müssen lernen gezielten rechten Hetzkampagnen mit geeigneten Mitteln zu begegnen. Rechte Zeitungen und Portale sind keine verlässlichen Quellen.“ Dies zeigt sich im aktuellen Fall sehr eindrücklich. Wahrheitswidrig wurde dort kolportiert Auslöser des Polizeieinsatzes sei ein vergleichsweise harmloses „Schlumpfvideo“.

Fotoquelle: pixabay.com

"Es ist die Aufgabe demokratischer Medien, Informationen aus solch notorisch unzuverlässigen Quellen besonders kritisch zu überprüfen, sowie eine Berichterstattung mit Blick auf Auswirkungen genau abzuwägen und nicht über jedes Stöckchen zu springen, das rechtsextreme Kräfte uns hinhalten. Aber auch die Kommunikation der Ministerien muss sich auf solche Fälle besser vorbereiten. Bezüglich dieses Falles wäre insbesondere zu prüfen, ob eine schnellere Klarstellung über die wahren Hintergründe der Maßnahmen den Shitstorm hätten weniger anschwellen lassen. Im Ergebnis dieses Ereignisses steht ein Schulleiter am öffentlichen Pranger und muss um seine und die Sicherheit seiner Familie fürchten. Wir befürchten darüberhinaus, dass sich jede Schulleitung zukünftig mehr als bisher überlegen wird, ob sie im Ernstfall überhaupt handeln werden. Erste Rückmeldungen dazu haben wir bereits erhalten. Bei einigen unserer Kolleg:innen herrscht Angst vor der öffentlichen Reaktion. Das darf so nicht sein, denn im Zweifel werden hier Hinweise nicht mehr ernst genommen und Menschen zu Schaden kommen. Es reicht nicht, auf Demonstrationen für Demokratie zu gehen. Zum "Nie wieder ist jetzt!" gehört auch ein selbstbewusster Umgang mit solchen gezielten Kampagnen.“

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